21 Mrz Clean Label – Kaapke im SWR-Marktcheck vom 12.03.2019
Auf der Verpackung vieler Drogerieartikel wird mit Schriftzügen wie „Ohne Parfüm“, „Ohne Farbstoffe“ oder – auffallend häufig – „Ohne Parabene“ geworben. Parabene sind Konservierungsstoffe und hormonell wirksam, manche stehen im Verdacht Brustkrebs zu fördern. Es wundert daher nicht, dass sich die Hersteller von diesen umstrittenen Inhaltsstoffen distanzieren wollen. Prof. Kaapke hält dies für einen Marketingschachzug: „Man nennt das Clean-Label. Clean Label bedeutet in einer Verdichtungsfunktion wird gezeigt, es ist frei von etwas. Lieber Verbraucher, du musst den Text nicht mehr lesen, dieses Label zeigt dir: so ist die Welt. Insgesamt geht es immer um Vertrauen.“ Und tatsächlich vertrauen viele Konsumenten den Herstellern und bevorzugen Artikel mit solchen „Frei von …“- Labels gegenüber denen, die kein Label haben. Leider ist dies oft ein Fehler.
So bedeutet bspw. „Ohne Parabene“ nicht, dass keine anderen bedenklichen Konservierungsstoffe enthalten sind – die nicht unbedingt besser sind als Parabene. Verbraucher sollten deshalb weniger blauäugig dem Labeling der Hersteller vertrauen, sondern auf die Inhaltsstoffe im Kleingedruckten der Verpackung achten. Apps wie „Codecheck“ oder „Cosmile“ können außerdem dabei helfen, Inhaltsstoffe von Produkten besser einordnen zu können.
Hier geht es zur vollständigen Marktcheck-Sendung.