24 Apr Prospekt-Angebote: nicht immer Schnäppchen – Kaapke im SWR-Marktcheck am 18.04.2017
Wöchentlich flattern die Angebotsprospekte der Einzelhändler in die Briefkästen der Verbraucher und informieren über die aktuellen Topangebote und Schnäppchen. Die Sendung „Marktcheck“ am 18.04.2017 machte den „Schnäppchen-Check“ und zeigte, dass die Verbraucher hier oft in die Irre geführt werden. So werden angebliche „Knallerangebote“ teilweise zum gleichen oder gar günstigeren Preis von der Konkurrenz angeboten – und das ganz regulär. Bspw. wurde ein Set Sahne Pudding von Danone bei Penny 37 Prozent billiger angeboten als sonst, reduziert von 1,79 auf 1,11 Euro. Allerdings kostete das gleiche Produkt bei Edeka regulär nur 99 Cent. Handelt es sich im Lebensmittelbereich „nur“ um Centbeträge, können bspw. bei Technikprodukten die Preisunterschiede zwischen dem vermeintlichen „Megaschnäppchen“ und dem Alternativpreis schon im dreistelligen Eurobereich liegen. Den im Prospekt einer Expert-Filiale für 1.799 Euro beworbenen Fernseher bspw. gab es im Internet schon für 1.539 Euro – also über 200 Euro günstiger. Generell fällt auf, dass gerade hinter Preisen, die besonders auffallend sowie groß und fett hervorgehoben werden, häufig die geringste Ersparnis steckt. Teilweise lösen die Händler auch mit Slogans wie „Nur für kurze Zeit“ ein Gefühl des Zeitdrucks beim Kunden aus, sodass dieser eine Art Verlustangst verspürt und das Angebot nicht „verpassen“ will.
Die vermeintlichen Schnäppchen sollen vor allem Kurzentschlossene ansprechen, die die Produkte gar nicht auf dem Einkaufszettel haben – ein klassischer Mitnahmeeffekt. Das weiß auch Andreas Kaapke. Für ihn ist klar: solange der Handel mit der „Verdopplung oder Verdreifachung irgendwelcher marktschreierischer Aktionen wie Preishammer, Jubiläumsangebot“ usw. Erfolg hat und steigende Absätze generieren kann, wird er diesen Hebel auch weiterhin einsetzen.
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